Billig-Arbeitsplätze
Durch die Schaffung eines neuen Center Parcs wird grundsätzlich kein Arbeitsloser in unserer Heimat einen neuen Arbeitsplatz finden. Durch Center Parcs entstehen Billig-Arbeitsplätze, die unseren Kindern keine Zukunft geben und sie nicht davon abhalten, wegzuziehen. Vorhandene Arbeitskräfte werden durch das Touristen-Zentrum abgesaugt, mit fatalen Folgen für andere Hotels und Privatvermieter.
Center Parcs hat erklärt, dass durch das Touristendorf etwa 600 Arbeitsplätze entstehen werden, davon ein Drittel in der Reinigung, ein Drittel im Service (z.B. Kellner, Zimmermädchen) und ein Drittel Sonstiges (insb. Handwerker).
Diese Arbeitsplätze führen nicht dazu, dass die Arbeitslosenquote in unserer Region sinkt. Denn es gibt in unserer Region eine große Anzahl von freien Arbeitsplätzen für diese Tätigkeiten. Nahezu jedes Hotel und jeder Handwerksbetrieb sucht Mitarbeiter. Wenn also jemand als Reiniger, Servicekraft oder Handwerker einen Arbeitsplatz sucht, bekommt er diesen in unserer Region sofort. Und das zu jeder Jahreszeit. Es ist ein Märchen, dass in unserer Region die Arbeitsplätze nur in der Sommersaison besetzt werden und im Winter alle arbeitslos werden. Genauso wie sich der Tourismus in den letzten Jahren zu einem Ganzjahrestourismus entwickelt hat, sind die Arbeitsplätze stabil über das Jahr hinweg. So gab es in MV von März – Mai 2019 genauso viele Touristen wie in der Hochsaison (Juni-August) in den 90iger Jahren.
Deshalb brauchen wir keine neuen Arbeitsplätze in der Tourismusindustrie, weil sie der einheimischen Bevölkerung keine Vorteile bringen.
Erst recht brauchen wir diese Arbeitsplätze nicht für unsere Kinder. Denn die meisten Jobs bei Center Parcs sind Billig-Arbeitsplätze, mit denen unsere Kinder überhaupt kein normales Leben führen können. Mit dem Verdienst bei Center Parcs für eine Tätigkeit in der Reinigung oder im Service ist es nicht möglich, in unserer Region eine Wohnung zu mieten, in den Urlaub zu fahren, ein Auto zu kaufen und Kinder großzuziehen. Wir möchten nicht, dass unsere Kinder für die Touristen putzen gehen und dafür auch noch an der Armutsschwelle leben und sich niemals einen eigenen Urlaub bei Center Parcs leisten können.
Es ist eine Frechheit und menschlich unanständig, dass der Bürgermeister und Center Parcs beabsichtigen, mit den entstehenden Billig-Arbeitsplätzen eine Bindungswirkung für unsere Kinder herstellen zu wollen. Der Bürgermeister und Center Parcs stellen sich damit offensichtlich vor, dass unsere Kinder bei Center Parcs auf Akkord putzen und den Touristen das Essen servieren und dafür auch noch dankbar sein sollen. Wie arrogant kann man nur sein, die eigenen Kinder auf Eliteuniversitäten zu schicken und für die Kinder von uns Einheimischen, das Putzen und Kellnern als Lebensweg vorzusehen?
Die 600 neuen Arbeitsplätze werden jedoch dazu führen, dass der Kampf um die wenigen vorhandenen Arbeitskräfte zunimmt. Der aktuelle Arbeitskräftemangel hat bereits dafür gesorgt, dass bei Handwerkerleistungen mit einer Wartezeit bis zu 6 Monaten gerechnet werden muss und Hotels geschlossen wurden, weil es kein Servicepersonal gab.
Es ist zu befürchten, dass Center Parcs wie ein Staubsauger die vorhandenen Arbeitskräfte von den kleinen Hotels und Pensionen auf Fischland / Darß absaugen wird. Dies kann zu einer existentiellen Bedrohung der einheimischen mittelständischen Gaststätten- und Hotelgewerbe führen.