Center Parcs will nach alternativem Standort für Pütnitz suchen. Wir wollen jetzt Klarheit.

dpa-Meldung vom 27. Juni bestätigt extremen Zeitverzug im Projekt. Stadt nennt jetzt 2028 als Eröffnungstermin und weiß selbst, dass dieser Termin nicht zu halten ist. Millionen von EUR öffentlicher Gelder werden weiterhin versenkt für ein Projekt, bei dem der sog. Hauptinvestor vor dem Absprung steht. Wir wollen jetzt Klarheit.

Bei dem geplanten Massentourismus auf Pütnitz steht der sog. Hauptinvestor möglicherweise vor dem Absprung. In einer dpa-Meldung vom 27. Juni 2024 führt der zuständige stellvertretende Bürgermeister aus, dass eine weitere Verzögerung im Projekt dazu führe wird, dass sich Center Parc nach einem anderen Standort als Pütnitz umsieht. Die dpa-Meldung können Sie beispielsweise im Internet-Auftritt des Magazins „Stern“ oder auf der Website von „Ostseewelle“ nachlesen

Eröffnungstermin 2028 ist unmöglich. Das weiß auch der Bürgermeister.

Die Stadt geht in der dpa-Meldung davon aus, dass 2025 der Bebauungsplan wirksam ist und dann 2028 eröffnet werden kann. Das ist nicht möglich, weil die Stadt im offiziellen Projektplan selbst davon ausgeht, dass das Verfahren für eine Baugenehmigung auf Grundlage des Bebauungsplans und der anschließende Bau mind. 4 Jahre dauern.

Abwegig ist weiterhin die Annahme eines wirksamen Bebauungsplans in 2025, weil bereits schon jetzt etliche Gründe gegen die Rechtmäßigkeit eines solchen Bebauungsplans sprechen, so dass eine oder mehrere gerichtliche Klagen gegen den Bebauungsplan zu erwarten sind. Ein solches gerichtliches Verfahren wird mindestens 2 Jahre dauern.

Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl von Risiken, die ebenfalls zu weiteren massiven Verzögerungen führen werden. Hier ist beispielsweise die ungeklärte Entsorgung des Schmutzwassers über ein Klärwerk zu nennen. Unsere Bürgerinitiative hatte bereits enthüllt, dass das aktuelle Klärwerk das Schmutzwasser vom Massentourismus nicht aufnehmen kann ohne Erweiterung bzw. Neubau. Dies wird ebenfalls mehrere Jahre dauern, vgl. nachfolgenden Beitrag

Trotz möglichem Rückzug werden weiter Millionen EUR in diesem Projekt versenkt

Trotz der Rückzugsandrohung von Center Parc werden weiter Millionen von EUR in diesem Projekt versenkt. So plant die Stadt zur Vorbereitung der Ansiedlung von Center Parc ab Herbst 2024 die Straßen auf dem Gelände inkl. der Landebahnen abzureißen genauso wie mehr als 100 Gebäude. Allein hierfür sind in der Kostenkalkulation 8 Mio EUR vorgesehen. Mit dieser Maßnahme würde auch das unter Denkmalschutz stehende Gesamt-Ensemble des Flughafens Pütnitz zerstört werden.

Sollte sich Center Parc nach Durchführung dieser Maßnahme endgültig vom Projekt zurückziehen, wären weitere 8 Mio EUR öffentlicher Gelder sinnlos verschwendet, Pütnitz nicht mehr befahrbar und das größte Flächendenkmal in MV zerstört.

Wir wollen Klarheit

Vor diesem Hintergrund fordern wir von der Stadt Ribnitz-Damgarten und Center Parc endlich Verbindlichkeit und Klarheit. Wir fordern:

  • eine schriftliche Garantie von Center Parcs zur Weiterführung des Projektes, auch wenn der Eröffnungstermin erst 2035 ist.
  • die Erstellung und Kommunikation eines realistischen Zeitplanes zur Fertigstellung des Projektes unter Berücksichtigung ausreichender Zeiträume für Arbeiten (Munitionsbergung hat aktuell eine Verzögerung von 2 Jahren) und Risiken (z.B. Bau / Erweiterung Klärwerk, gerichtliche Auseinandersetzungen).

Wir hoffen, dass die neu gewählten Stadtvertreter von Ribnitz-Damgarten ihre Verantwortung für die Kontrolle des Handelns des Bürgermeisters und der Stadtverwaltung ernst nehmen und ebenfalls Klarheit zum Projekt auf Pütnitz einfordern.

Noch ein Wort zur Berichterstattung der Ostsee Zeitung zur dpa-Meldung

Während alle Medien die dpa Meldung vollständig veröffentlichten, ließ die OZ in der Druckausgabe vom 28.6.2024 den kritischen Teil zum Projekt und die Ausführungen zu unserer Bürgerinitiative ganz einfach weg. Damit verstößt die OZ in grober Art und Weise gegen ihre Pflicht zu einer ausgewogenen Berichterstattung. Dieser Beitrag setzt die einseitige und unreflektierte Propaganda dieser Zeitung in den letzten 3 Jahren für den geplanten Massentourismus auf Pütnitz fort.

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