Der geplante Massentourismus auf Pütnitz führt zu einem gigantischen Frischwasserverbrauch. Allein Center Parcs hat einen Wasserbedarf von etwa 250.000 m3 pro Jahr. Damit verbraucht der Center Parc genau so viel Wasser wie durchschnittlich 5.270 Menschen in einem ganzen Jahr.
Das verbrauchte Wasser muss selbstverständlich entsorgt werden. Das Abwasser von Ribnitz-Damgarten und den umgebenden Gemeinden wird im Abwasserwerk Körkwitz aufbereitet. Es ist allgemein bekannt, dass das Abwasserwerk Körkwitz an seiner Belastungsgrenze arbeitet und deshalb zu vermuten war, dass die großen Mengen Abwasser vom geplanten Massentourismus nicht mehr verarbeitet werden können. Doch statt die Bürger über dieses Problem zu informieren, hat die Stadt und der Bürgermeister wie üblich auch dieses Problem des geplanten Massentourismus unter den Teppich gekehrt und Anfragen unserer Bürgerinitiative und anderer Bürger entweder ignoriert, als „Stimmungsmache“ abgetan oder auf Gutachten verwiesen, die irgendwann einmal fertig werden.
Unsere Bürgerinitiative hat in dieser Woche die Protokolle von Verbandsversammlungen des Abwasserzweckverbandes Körkwitz erhalten. In der Verbandsversammlung sind die Bürgermeister jener Gemeinden vertreten, die am Abwasserwerk Körkwitz angeschlossen sind. Die Verbandsversammlung entscheidet über die wesentlichen Themen des Abwasserwerkes Körkwitz.
Aus diesen Protokollen, die wir nachfolgend auszugsweise und exklusiv veröffentlichen, geht hervor:
- Die Verbandsversammlung hat ein Gutachten in Auftrag gegeben, ob die Kläranlage Körkwitz in der Lage ist, die zusätzliche Abwassermenge und -belastung des geplanten Massentourismus auf Pütnitz aufzunehmen,
- Das Ergebnis des Gutachtens wurde den Verbandsmitgliedern in ihrer Sitzung vom 29.06.2023 vorgestellt. Das Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass die zusätzliche Abwassermenge durch den geplanten Massentourismus auf Pütnitz nicht vom Klärwerk Körkwitz aufgenommen werden kann. Das Klärwerk Körkwitz muss erweitert / neu gebaut werden,
- In der darauf folgenden Verbandssitzung vom 2.11.2023 wird ausgeführt, dass die Erneuerung und Erweiterung der Kläranlage mindestens 10 Jahre andauern wird, also bis zum Jahr 2035.
Es ist jedem klar, dass die Erneuerung und Erweiterung des Abwasserwerkes Körkwitz einen hohen zweistelligen Millionenbetrag kosten wird. Eine genaue Kostenkalkulation liegt angeblich noch nicht vor und wird sicherlich wiederum von der Stadt und dem Bürgermeister von Ribnitz Damgarten geheimgehalten werden. Denn die Kosten für das neue Klärwerk werden alle Bürgerinnen und Bürger sowie Unternehmen tragen, die am Abwasserwerk Körkwitz angeschlossen werden.
Aber wirklich alle? Es ist davon auszugehen, dass die sog. Investoren auf Pütnitz, allen voran Center Parcs und Pangea, nicht für diese Kosten bezahlen werden. Denn die Stadt Ribnitz Damgarten hat mit Center Parc in der bereits abgeschlossenen Absichtserklärung vereinbart, dass Center Parc keine Folgekosten für deren Ansiedlung nach § 11 BauGB verlangen wird, zu der auch die Kosten für eine gesicherte Abwasserentsorgung gehören, vgl. nachfolgender Auszug aus der Vereinbarung
Damit werden alle Bürger/-innen und Unternehmen in Ribnitz-Damgarten und den umliegenden Gemeinden die Kosten für das Abwasserwerk entweder direkt über die Wasserentgelte oder indirekt über die Mietnebenkosten tragen aber offensichtlich nicht ein Verursacher des neuen Abwasserwerks.
Nach den Ausführungen des Verbandsvorsitzenden wird das neue Abwasserwerk frühestens 2035 fertig sein. Die Planungen des Bürgermeisters und der Gemeindevertreter sehen die Eröffnung des massentouristischen Zentrums für 2028 vor. Wie soll aber das massentouristische Zentrum eröffnen, wenn die Abwasserentsorgung nicht gewährleistet ist? Der Bürgermeister weiß aufgrund seiner Teilnahme an den Verbandssitzungen spätestens seit Juni 2023 von diesem Problem und hat trotzdem immer wieder als Eröffnungstermin 2028 benannt. Von daher gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten: entweder belügt der Bürgermeister die Allgemeinheit, indem er 2028 sagt aber weiß, dass ein Eröffnungstermin erst irgendwann ab 2035 möglich ist. Oder der Bürgermeister hat einen Plan, die Abwassermenge in Ribnitz-Damgarten und den umliegenden Gemeinden allgemein abzusenken. Ein mögliches Mittel dafür wäre, den Wasserverbrauch für alle Nutzer in Ribnitz-Damgarten und den Nachbargemeinden zu beschränken, um damit Abwasser einzusparen.
Leider beantwortet die Stadt Ribnitz-Damgarten – entgegen ihrer gesetzlichen Pflicht – keine Fragen unserer Bürgerinitiative. Deshalb würden wir uns freuen, wenn Sie / Ihr dem Bürgermeister von Ribnitz-Damgarten diese Fragen stellen würdet.
Als vor ich weiß nicht wann aufkam das Center Parc auf Pütnitz bauen will, war eine meiner Gegenargumente die Überlastung des Klärwerks in Körkwitz. Ich bin kein Fachmann, aber das bedurfte nicht mal einer Hand voll Finger um zu diesem schlüssigen Ergebnis zu kommen, auch dazu, dass CP sich nicht an den Kosten beteiligen wird. Dafür wird dann auch noch ein Gutachten erstellt. Oh wie schlau….. Auf einer der Präsentationsveranstaltungen antwortete der Oberfaker (früher sagten wir zu solchen Leuten
Lügner) „ Dann werden wir ein neues bauen“. Damit ist erwiesen, das es nicht nur aus einem Klärwerk nach Scheiße riechen kann, das funktioniert auch mit einem Rathaus ohne die Türen und Fenster zu öffnen